6 Beratung – Technisches Büro

Im Technischen Büro sind zwei Teams mit unterschiedlichen Aufgaben tätig. Eines ist zuständig für die Beratung, Planung und die technische Bearbeitung von Küchen- und Objektaufträgen innen. Das andere ist verantwortlich für die Disposition und Koordination der Monteure und ihrer Montagehilfsmittel. Aufträge für grossflächig verlegten Stein und Aufträge im Aussenbereich bearbeitet das Team Bauprojekte.

Planung und Dispo
Unsere Disponenten kümmern sich täglich um die Terminkoordination mit dem Ziel, alle Aufträge fristgerecht auszuführen. Eine Aufgabe, die ein hohes Mass an Aufmerksamkeit fordert, um bei den häufigen Terminverschiebungen den Überblick zu behalten: Lieferengpässe, Änderungen im Baufortschritt oder Anpassungen der Bestellungen koordinieren sie laufend neu. Unser Planungshorizont für die Produktion liegt deshalb bei nur gerade 2-3 Werktagen.

Von der Beratung ...
Der erste Kontakt mit den Kunden findet in der Regel bei einer Beratung (mehr dazu s. Kap. 3 und 4) statt. Der Berater nimmt die Ansprüche des Kunden an sein Projekt auf und lässt sie in die Beratung einfliessen.


Beratung am Beispiel einer Küche
- Welcher Stein passt zu den Küchenfronten, welcher passt in das Gesamtkonzept der Wohnung?
- Welchen Ausschnitt aus der Unmassplatte hat der Kunde gewählt?
- Gibt es hier Fehler oder Einschlüsse im Material, auf die der Berater den Kunden hinweisen will?
- Lassen die Fehler sich ev. mit der Platzierung der Becken oder des Glaskeramikfeldes umgehen?


... über die Planerstellung ...
Sobald ein Auftrag erfasst ist, beginnen unsere technischen Sachbearbeiter mit der Bearbeitung der Werkpläne gemäss Kundenwunsch. Die Basis sind fertige Verkaufspläne vom Küchenbauer oder konkrete Fertigungsmasse, die auf der Baustelle aufgenommen wurden inkl. Becken- und Kochfeldtyp. Vor der Produktion holen wir beim Kunden das «Gut zur Ausführung» ein. Mit dieser Endkontrolle durch den Kunden und den Küchenbauer können wir mögliche Fehler in den Plänen rechtzeitig beheben.

... bis zur Montage

Ist das «GzA» erteilt, nimmt ein Auftrag rund 5 Arbeitstage in Anspruch bis und mit Montage.

Qualität ist menschgemacht
Allem Fortschritt der Technologie zum Trotz ist es am Ende der Mensch, der die Qualität sicherstellt. Daher kontrollieren die Mitarbeitenden die abgenommenen Masse im 4-Augenprinzip noch einmal am Objekt. 

Massaufnahme
Ist die Situation am Objekt des Kunden unübersichtlich (verwinkelt, Säulen, etc.), nehmen wir Mass. Dank unserer modernen, neuwertigen Messgeräte nehmen unsere Mitarbeiter auch schwierige Situationen millimetergenau auf.


Messgeräte für die Massaufnahme

Flexijet      
Der Flexijet ist unser neustes Messgerät und misst mit einem Laser. Die Person, welche die Messung durchführt, fährt alle relevanten Endpunkte ab. Bei einem Messbefehl, der am Gerät, mit Hilfe eines Kontrollers oder dem Smartphone durchgeführt werden kann, wird der Laserstrahl 500x zwischen dem Gerät und dem Endpunkt hin und her gesendet. Dabei ermittelt das Gerät den Durchschnittswert, welcher dann auf dem internen CAD angezeigt wird. Zum Vergleich: Ein handelsüblicher Handlaser der Marke Leica schickt seinen Laser rund 33x hin und her.

Proliner
Der Proliner ist das etwas «ältere» Modell, welches mit Hilfe eines mit Draht geführten Stiftes die exakten Endpunkte der Küche abnimmt. Dabei führt der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin den Stift von Hand an die gewünschten Punkte und übermittelt mit Hilfe einer Fernsteuerung die Messung. Am Gerät können die gemessenen Distanzen am Objekt überprüft werden, damit eine doppelte Kontrolle vorliegt, die auch bei einem digitalen Messgerät sinnvoll ist.

Schabolenen
Auch die älteren, vermeintlich ausgedienten Messtechniken mit Schablone oder Holzmeter finden immer noch ihre Anwendung. Ab und zu ist es sinnvoll, eine Schablone zu erstellen, damit wir bei der späteren Nachbearbeitung die «Ist»-Situation auf der Baustelle nachempfinden können.


7 Brückensäge

Die grosse Brückensäge ist die neuste Investition von Schär+Trojahn in der Produktion. Sie wurde Ende 2022 angeschafft. Daneben stehen zwei kleinere, ältere Brückensägen. Hier sägen unsere unsere Mitarbeiter rohe Unmassplatten gemäss Plan zu, mehrheitlich Küchenarbeitsplatten. Die älteren Sägen eignen sich für einfache rechteckige Werkstücke. Wir erklären die neue Brückensäge, die mehr kann. 

Auf ihrer grossen Ladefläche auf zwei Ebenen können wir mehrere Werkstücke auflegen, die danach Platte für Platte von der CNC-Fräse abgearbeitet werden. Die Ladeflächen rotieren, d. h. die bearbeitete Fläche schiebt sich unter die zweite Fläche mit den noch zu bearbeitenden Werkstücken.

Die Maschine hat einen Scanner, der das Werkstück abtastet und anschliessend die beste Fläche für den Zuschnitt auswählt. Hat der Kunde einen individuellen Ausschnitt gewählt, gibt unser Mitarbeiter diesen manuell vor.

Die neue Säge übernimmt die Pläne als DXF-Datei direkt vom Technischen Büro und schneidet das Material millimetergenau. Im gleichen Arbeitsgang fräst sie auf der Plattenrückseite ca. 8 mm tiefe Armierungsschlitze. Wozu es die braucht erfahren Sie in Kap. 8. Die Säge schneidet nicht nur gerade Kanten, sondern verarbeitet auch abgerundete Ecken mit Radien bis 20 cm oder Gehrungsschnitte.


Gehrungen schneiden
Die neue Brückensäge schneidet auch Gehrungen. Dabei werden die Kanten zweier Werkstücke normalerweise im Winkel von 45° angeschrägt, um sie anschliessend zu einem rechtwinkligen Stück zu verleimen. Da die Verbindungsnaht über die Kante läuft, ist sie fast unsichtbar.

Werden hingegen zwei Werkstücke mit rechtwinkligen Kanten überlappend zusammengefügt, bleibt eine Kante seitlich sichtbar. Einerseits wegen der Leimnaht, andererseits weil die Materialstruktur der beiden Platten sich optisch unterscheidet. Gehrungen sind deshalb sehr beliebt.


Die Säge schneidet den Stein mit diamantbesetzten Fräswerkzeuge, meist runden Fräsblätter mit 40 cm Durchmesser. Sie sind jeweils ca. 25 Tage im Einsatz, bevor sie ersetzt werden müssen. Je härter der Stein, desto eher. 

Wie generell in der Steinbearbeitung wird auch hier unter laufendem Wasser gefräst. Fräsen verursacht Staub, der das Fräsblatt verschmutzt, das Blatt erhitzt sich und nutzt sich schneller ab. Wasser verhindert Staub, es reinigt und kühlt das Fräsblatt.

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